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Liebesbisse beim Hund: Warum man manchmal angeknabbert wird

Hunde sind unsere treuen Begleiter und meistens sind sie auch ganz lieb und sanft. Aber manchmal passiert es, dass Hunde ihre Zähne in unsere Hände, Arme oder Beine schlagen – meistens ausgelöst durch ein Spiel, das aus dem Ruder läuft. Wenn es sich um „Liebesbisse“ handelt, sind sie meistens nicht gefährlich, aber trotzdem sollte man sie ernst nehmen und lernen, wie man damit umgeht.

Wenn es sich beim Anknabbern um vorsichtige Liebesbisse handelt, zeigt dir dein Hund nur seine Zuneigung (Foto: Doloresz Dombi / Unsplash).
Wenn es sich beim Anknabbern um vorsichtige Liebesbisse handelt, zeigt dir dein Hund nur seine Zuneigung (Foto: Doloresz Dombi / Unsplash).

Warum knabbern Hunde an uns?

Hunde knabbern aus verschiedenen Gründen. Gerade bei Welpen ist der Kautrieb sehr ausgeprägt und wird noch einmal stärker, wenn die Hunde zahnen. Durch das Kauen pflegen sie auch gleichzeitig ihre Zähne.

Wie bei Katzen, kann das Knabbern bei Hunden aber auch durch den Spieltrieb ausgelöst werden. Schnelle Bewegungen mit den Händen lösen hier nicht selten aus, dass der Hund sich die Hand mit den Zähnen schnappt und dann darauf rumkaut. Dies ist aber in der Regel nur ein Spiel für den Hund, denn er beißt nicht richtig zu.

Das Knabbern kann jedoch auch ein Ausdruck seiner Zuneigung sein. Wenn es sich um sogenannte „Liebesbisse“ handelt, knabbert der Hund zärtlich an uns herum, weil er uns mag. Bei Welpen kann das oft etwas ausarten, weil sie noch kein Gefühl dafür haben, wie fest sie beißen dürfen und ab wann es uns weh tut. Hier ist das Knabbertrainung und das Trainieren der Beißhemmung.

Wie vermeidet man, von seinem Hund angeknabbert zu werden?

Es gibt ein paar Dinge, die man tun kann, um das Risiko von Liebesbissen zu minimieren:

Gerade Welpen haben einen sehr ausgeprägten Kautrieb und knabbern eigentlich an allem, was sie zwischen die Zähne bekommen (Foto: Anthony Tran / Unsplash).

Wie unterscheidet sich das Anknabbern vom aggressiven Beißen?

Das Anknabbern von Hunden unterscheidet sich vom aggressiven Beißen auf einige wichtige Arten:

Die emotionale Sprache der Liebesbisse

Liebesbisse bei Hunden sind weit mehr als ein zufälliges Knabbern oder ein spielerisches Verhalten; sie sind ein Fenster in die Seele unserer vierbeinigen Freunde. Wenn ein Hund sanft an seinem Menschen knabbert, offenbart er damit eine tiefe emotionale Verbundenheit, die über die einfache Freude am Spiel hinausgeht. Diese kleinen Gesten sind ein Teil ihrer nonverbalen Sprache, durch die sie Liebe, Vertrauen und Zugehörigkeit ausdrücken.

In der komplexen Welt der Hundeemotionen sind Liebesbisse eine Form der Kommunikation, die zeigt, wie Hunde ihre Gefühle auf eine Weise mitteilen, die über Bellen, Lecken oder Schwanzwedeln hinausgeht. Es ist ein subtiles Zeichen dafür, dass sie sich in unserer Gegenwart sicher und geborgen fühlen, ein Beweis für die Bindung, die sie zu ihren Menschen aufbauen möchten.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der physische Kontakt zwischen Hunden und Menschen, einschließlich sanfter Bisse, das Niveau des Oxytocins erhöhen kann – das sogenannte „Liebeshormon“, welches eine Schlüsselrolle bei der Bildung sozialer Bindungen spielt. Diese hormonelle Reaktion stärkt die emotionale Verbindung zwischen Hund und Halter und vertieft das gegenseitige Verständnis und die gemeinsame Zuneigung.

Indem wir lernen, die emotionalen Signale, die unsere Hunde uns durch Liebesbisse senden, richtig zu deuten, öffnen wir die Tür zu einer noch tieferen und erfüllteren Beziehung mit unseren treuen Begleitern. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Kommunikation mit unseren Hunden vielschichtig ist und dass die Liebe, die sie uns entgegenbringen, in ihren vielfältigen Ausdrucksformen erkundet und geschätzt werden sollte.

Rassenspezifische Tendenzen im Ausdruck von Zuneigung

Jede Hunderasse hat ihre eigene Art, Liebe und Zuneigung zu zeigen, die tief in ihrer genetischen Veranlagung und Zuchtgeschichte verankert ist. Diese Unterschiede im Verhalten zu erkennen, hilft uns, die individuellen Bedürfnisse unserer Hunde besser zu verstehen und zu befriedigen.

Indem wir die rassenspezifischen Ausdrucksformen von Zuneigung erkennen und wertschätzen, können wir die Beziehung zu unseren Hunden vertiefen und ein Umfeld schaffen, das sowohl ihren emotionalen als auch ihren physischen Bedürfnissen gerecht wird.

Verstärkung positiver Zuneigung: Die menschliche Rolle

Unsere Reaktionen auf die Zuneigungsbeweise unserer Hunde – von Liebesbissen bis hin zu sanftem Anschmiegen – prägen maßgeblich, wie sie mit uns kommunizieren. Ein liebevolles Streicheln als Antwort auf einen sanften Biss oder ein freundliches Wort, wenn sie sich anschmiegen, verstärkt positive Interaktionen und fördert eine tiefere Bindung.

Die Kommunikation bei Hunden – Blicke, Bewegungen und Berührungen

Für Hunde spielt die Körpersprache und taktile Kommunikation eine sehr viel größere Rolle als für uns Menschen. Hunde teilen einander durch subtile Signale wie Kopf- und Rutenhaltung, Ohrenspiel oder winzige Veränderungen in der Muskelspannung eine Fülle an Informationen mit. Auch Berührungen, selbst schnelles Anstupsen mit der Nase, haben bei Hunden eine festgelegte Bedeutung.

Liebesbisse sind ein wichtiger Teil der Hundesprache. Durch sanftes Knabbern und Lippen beißen teilt ein Hund sehr feinfühlige Gefühlsregungen mit. Die Stärke der Liebesbisse und die Körperregion, die der Hund dabei berührt, unterstreichen die jeweilige Message. Feste Liebesbisse in Verbindung mit einem spielerischen Körperausdruck sind meist als Interesse an gemeinsamer Aktivität und Abenteuerlust zu verstehen. Wohingegen sehr behutsame Liebesbisse am Hals oder an Händen als Gesten großen Vertrauens und inniger Verbundenheit zu deuten sind.

Somit lohnt es sich für jeden Hundehalter, die Kommunikation seines Vierbeiners genauer kennenzulernen. Eine feinfühlige Interpretation der Hundesprache, inklusive der Liebesbisse, ist der Schlüssel für eine tolle Mensch-Hund-Beziehung.

Fazit

Nun kennst du einige Gründe, warum uns Hunde hier und da „Liebesbisse“ geben und du hast ein paar Tipps bekommen, wie den dem Anknabbern entgehen kannst, wenn es zu doll wird.

Es ist jedoch wichtig das Verhalten deines Hundes individuell zu betrachten und möglicherweise gibt es eine Kombination aus Faktoren, die zu einem bestimmten Verhalten führen. Wenn du unsicher bist, ob das Verhalten deines Hundes normal oder problematisch ist, empfiehlt es sich, professionelle Hilfe von einem Tierverhaltensberater in Anspruch zu nehmen. Sicher findest du einen in deiner Nähe, der Erfahrung mit dem Problem der Liebesbisse hat.

(JK)

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