Wie schlimm ist Angeln für Fische?


Viele Menschen, die nicht angeln, stellen sich die Frage, ob der Vorgang schmerzhaft für die Fische ist. Das ist eine durchaus berechtigte Frage, die regelmäßig gestellt wird. Die „Experten“ diskutieren darüber sehr kontrovers.

Fakt ist, dass es unterschiedliche Arten des Angelns gibt. Abzuraten ist natürlich von der Variante, die Tiere zu angeln und dann wieder ins Wasser zu werfen. Dann leben sie zwar zunächst weiter, sind aber teilweise sehr stark verletzt und sterben dennoch.

Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns damit, wie es um das Schmerzverhalten bei Fischen bestellt ist, ob sie beim Fischen leiden und ob es sich um Tierquälerei handelt.

Trout fishing in Montana.
Mittlerweile ist das Anglerlatein widerlegt, bei dem es heißt, Fische hätten kein Schmerzempfinden (Foto: Wes Walker / Unsplash).

Empfinden Fische überhaupt Schmerzen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren nehmen die Fische die Reize von außen und diverse Umweltinformationen nicht nur kognitiv war. So konnten Forscher sehr komplexe und weitreichende Prozesse beobachten. Einfach gesagt bedeutet dies, dass die Fische durchaus leiden, wenn sie verletzt werden.

Dabei wurden dem atlantischen Lachs gezielt kleine Reize zugeführt und die Ergebnisse waren erstaunlich. Die Tiere wälzten sich teilweise im Kreis, rieben sich ihr Maul an einer Wand oder stellten das Fressen komplett ein.

Auch Peta hat zu dem Thema Informationen zusammengetragen. In einer Studie wurde beispielsweise herausgefunden, dass Fische über Nozizeptoren im Kopfbereich verfügen, die negative Reize wie Druck, Hitze oder chemische Stoffe wahrnehmen. [1] Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt, „[…] dass Fische auch ohne Neocortex zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [2](Quelle: Peta). Das alles zeigt, dass Fische durchaus Gefühle haben.

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Sie verfügen über Schmerzrezeptoren, wie andere Lebewesen. Das sollte sich jeder einmal bewusst machen, bevor er sich auf das Wasser begibt, um zu Angeln. Immerhin handelt es sich dabei um Tiere, die durchaus eine Berechtigung haben zu leben.

Wer einmal einen Fisch aus dem Wasser zieht, der sieht, wie er nach einigen Sekunden krampfhaft nach Luft schnappt. Er beginnt heftig zu zappeln und kämpft um sein Leben.

Quellen:

  • [1] Sneddon, Lynne U.; Braithwaite, Victoria A., Gentle, Michael J. (2003): Do fishes have nociceptors? Evidence for the evolution of a vertebrate sensory system, in: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society
  • [2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013
grey school of fish under water
Fische sollten im Wasser bleiben – da gehören sie schließlich auch hin und dort fühlen sie sich wohl (Foto: Jeremy Bishop / Unsplash).

Wichtige Regeln beim Angeln

Wer sich dazu entscheidet, angeln zu gehen, sollte sich stets bewusst machen, dass es sich um Tiere handelt. Überdies wird nur dort gefischt, wo es wirklich erlaubt ist. Im Vorfeld besorgt man sich am besten einen Fischereischein, um keine Probleme zu bekommen. Ferner gilt es, alle weiteren wichtigen Punkte zu beachten.

Die gefangenen Fische werden entweder sofort erlöst oder aber in einem Eimer mit Wasser gehalten. Auf keinen Fall sollten sie in einer trockenen Schüssel liegen, in der sie irgendwann ersticken. Auch gilt es darauf zu verzichten, verletzte Tiere wieder ins Wasser zu werfen. Denn dann sind sie teilweise die Beute anderer Raubfische!

Werden die Fische beim Angeln verletzt?

Ja, in den meisten Fällen werden die Fische beim Angeln verletzt. Denn beim Anbeißen bohrt sich ein sehr spitzer Haken durch ihre Lippen und teilweise auch durch ihren Rachen. Anschließend werden sie genau an diesem mit ihrem kompletten Körpergewicht aus dem Wasser gezogen. Und wer sich dann nicht an die oben beschriebene Regel hält, quält die Tiere noch weiter.

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Übrigens: Das Angeln mit Angelhaken und verstößt gegen das sogenannte Tierschutzgesetz. Im Paragraf 17 Absatz 2 darf einem Wirbeltier kein länger anhaltender Schmerz zugefügt werden. Und genau dies ist der Fall, wenn der Fisch in den Haken beißt. Und was viele Angler nicht wissen ist, wenn Sie nicht direkt merken, dass ein Fisch angebissen hat, leidet dieser noch sehr lange unter Wasser.

Metal detecting for a lost fortune?
Wenn man gerne am Wasser unterwegs ist, kann man auch mit einem Metalldetektor auf Schatzsuche gehen (Foto: Roger Starnes Sr / Unsplash).

Müllfischen und Magnetangeln: eine tierfreundliche Alternative zum Angeln

Angelfreunde sollten vielleicht einmal darüber nachdenken, dass das traditionelle Angeln mittlerweile von vielen Menschen als Tierquälerei angesehen wird. Stattdessen gibt es viele andere Möglichkeiten, sich in der Natur zu beschäftigen, ohne dass Tiere dabei leiden müssen.

Eine davon ist das Magnetangeln. Bei dieser Art des Angelns werden keine lebenden Köder verwendet und auch keine Fische gefangen und wieder zurück ins Wasser geworfen. Stattdessen werden Metallgegenstände, die im Wasser verloren gegangen sind, mithilfe von starken Magneten geborgen. So kann man sich an der Natur erfreuen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun.

Eine weitere Möglichkeit, sich in der Natur zu beschäftigen, ohne dass Tiere leiden müssen, ist das Müllfischen. Dabei geht es darum, Müll aus Gewässern und an den Ufern zu sammeln und diesen anschließend umweltgerecht zu entsorgen. Auf diese Weise kann man einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Ozeane und Gewässer leisten und sich dabei an der Natur erfreuen.

Es gibt also viele Möglichkeiten, sich in der Natur zu beschäftigen, ohne dass Tiere dabei leiden müssen. Warum also nicht einmal etwas Neues ausprobieren und auf tierfreundliche Freizeitbeschäftigungen setzen?

Fazit

Wer unbedingt selbst angeln will, sollte einige Regeln beachten. Denn die Tiere haben durchaus Gefühle und diese gilt es zu respektieren. Wer dazu nähere Informationen benötigt, sollte sich beim zuständigen Fischereiamt erkundigen.

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Auch, wenn viele Menschen das Angeln als Hobby ansehen, handelt es sich dabei immer noch um eine Tätigkeit mit anderen Lebewesen, die teilweise gequält und teilweise getötet werden. Nur wer einen Fischereischein besitzt und alle wichtigen Regeln einhält, sollte dieser nachgehen.

Unsere Meinung: Das Tierwohl sollte immer an erster Stelle stehen! Und Angeln zum Spaß ist Tierquälerei, auf die man verzichten sollte.

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